Prostataoperation und dann?
Es kann sinnvoll sein, bereits vor der Prostataoperation mit einer Beckenboden-Therapie zu beginnen. Die Gründe dafür sind vielfältig:

- Vieles wird vorher klarer: Durch die gezielte Therapie können Patienten bereits vor der Operation ein besseres Verständnis für den Beckenboden entwickeln und sich mit den Übungen vertraut machen.
- Übungen ohne Wundschmerz: Vor der Operation gibt es keine postoperativen Schmerzen, was es einfacher machen kann, die Beckenbodenübungen effektiv durchzuführen und zu spüren.
- Intensivierung der Beckenbodenmuskulatur: Eine gezielte Vorbereitung kann dazu beitragen, den Beckenboden schon vor der Operation zu kräftigen, was es nach der Operation leichter macht, die Muskulatur wieder zu aktivieren und anzusteuern.
- Erlernen der Darm- und Blasenentleerung: Die Therapie kann auch dazu dienen, das Bewusstsein für die Darm- und Blasenentleerung zu verbessern und ein besseres Gefühl für diese Vorgänge zu entwickeln.
- Verkürzung der Behandlungszeit nach der Operation: Eine gut vorbereitete Beckenbodenmuskulatur kann dazu beitragen, die Genesungszeit nach der Operation zu verkürzen und die Rehabilitation zu erleichtern.
Nach der Operation: Beginn mit dem Beckenbodentraining
Sobald der Katheter aus der Harnröhre entfernt wurde, wäre es sinnvoll, mit dem Beckenboden-Training zu beginnen.
Was lernt man(n) in der Therapie?
- WC-Verhalten
- Umgang mit Drang
- Aufschubstrategien vom Drang
- Verhalten bei Belastungen (Harnverlust)
- Beckenboden-Übungen
- Nutzung der Inkontinenzprodukte
- Erhebung der messbaren Daten
- Narbenmassage nach Wundheilung
Ziele der Therapie
- Vollständige Kontinenz
- Optimale Speicherkapazität der Harnblase
- Vollständige Blasen- und Darmentleerung ohne Pressmanöver
- Penetrationsfähige Erektion (je nach Patientenwunsch)